Neuer Hinweis auf tatsächliche Batterie-Kosten

insideevs.com/tesla-battery-in-t … ost-cases/
via goingelectric.de/2013/08/10/ … attstunde/
via electrive.net/

Mir ist nicht sofort klar, welchen Fahrzeugpreis JB Straubel zugrunde legt – den Kunden-End-Preis oder die Kosten für Tesla? Bei angepeilten 25% Marge macht das schon einen erheblichen Unterschied. Wenn wir den Preis mal überschätzen, dann könnten wir 100k USD zugrunde legen. Ein viertel davon wären 25k USD, und das geteilt durch 85 kWh wären 300 USD/kWh. Das dürfte sowas wie die sichere obere Grenze sein.

InsideEVs geht vom Grundpreis des Model S 85 aus (81k USD vor Steuern und Incentives) und kommt auf 238 USD/kWh. Wenn man dieselbe Rechnung für das Model S 60 durchführt, kommt man allerdings auf 295 USD/kWh. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Model S über alle Modelle hinweg inklusive Extras lag im ersten Halbjahr 2013 über 90k USD. Die Wahrheit liegt also wohl irgendwo dazwischen.

Legt man Teslas angepeilte Kosten zugrunde, wären das 75% von 81k USD, also etwa 60k USD. Damit käme man auf 180 USD/kWh. Dieser Wert ist wohl zu optimistisch, ich erwähne das nur, um aufzuzeigen, welchen Interpretationsspielraum die Aussage von JB Straubel zulässt.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass JB Straubel in Hamburg erzählt hat, dass die Fahrzeugbatterie aufgrund des Aufbaus und den zu widerstehenden Umgebungseinflüssen ja eine sehr teure ist, dann würde mich mal interessieren, was TESLA dann überhaupt noch für eine Palette Zellen bezahlt, bzw wie teuer eine simple Verschaltung für den kühlen Keller aus Zellen für 20 kWh kosten würde…

Stimmt denn die Marge von 25 %? Anderswo habe ich sogar gelesen, dass Tesla an jedem Fahrzeug bis zu 40 % verdienen soll.
Beides ist, zumindest aber die 40 %, kaum glaubhaft. Spricht man darüber mit Leuten aus der deutschen Automobilindustrie, halten Sie diese Marge für vollkommen unrealistisch, aufgrund der viel zu geringen Stückzahlen für alle Einzelteile, angefangen vom Aluminium bis hin zur Plastikklemme. Und Kalifornien ist auch kein Billiglohnland.
Ein Hersteller wie Volkswagen oder BW bezieht all diese Rohstoffe oder Einzelteile in Millionenstückzahlen und kann trotzdem keine solchen Gewinne pro Fahrzeug einfahren.
Etwa 50 % der Fahrzeugkosten eines TESLA für die Batterie allein hält man zumindest bei BMW für realistisch ( Die kaufen schließlich auch Batterien und beobachten den Weltmarkt, allerdings mit ganz anderer Wirtschaftskraft im Rücken).

Ja, zumindest laut Aktionärsbericht. Hab leider keinen Link.

Dann befinden die sich noch in der Verleugnungsphase. :open_mouth:

Im Quartalsbericht Q1/2014 steht die Marge drin. Wenn diese Zahlen falsch sind, wäre das strafbar.

Link: Tesla Q1’14 Shareholder Letter

Ansonsten kauft Tesla für die 35.000 Model S etwa 3GWh Zellen ein, das sind fast 10% der Weltproduktion von 2013. Ich denke, sie sehen andere Preise pro kWh wie BMW. Und BMW hat ein Zellenformat gewählt, welches eine höhere Menge Rohstoffe pro kWh benötigt - die können Tesla gar nicht unterbieten.

Ich kaufe auch alle zwei Jahre Batterien bei Rewe für die Rauchmelder - und kann daraus dennoch nicht ableiten, wieviel man bezahlt, wenn man 4 Mio kWh pro Jahr abnimmt. Die 10.000 i3, die BMW pro Jahr herstellt, benötigen so viel Batteriekapazität wie 2.500 Model S - also die Tesla-Produktion von derzeit 2,5 Wochen. Ich bin mir sehr sicher, dass man bei einer 20-fach größeren Abnahmemenge andere Preise bekommt als BMW.

Zur Marge schrieb Tesla im letzten Quartalsbericht

Von dieser Bruttomarge gehen nun aber noch die Kosten für Entwicklung ab (die können nicht in der Bilanz aktiviert werden), die ganzen Kosten für Service Center, Verwaltung, SucS etcpp.
Die Bruttomarge an sich sagt also relativ wenig darüber aus, wieviel Tesla verdient. Sie sagen nur etwas darüber aus, wieviel vom Autopreis nach Abzug der Herstellungskosten zur Deckung aller anderen Kosten übrig bleibt. Und das sind derzeit in der Tat 27,7%. Wer das nicht glaubt, wirft Tesla damit indirekt Bilanzfälschung vor.

Ich glaube schon, dass die hohe Marge richtig ist. Vergleiche das mal mit den anderen Autobauern. Die geben halt 20% Rabatt auf den Listenpreis und verdienen immer noch am Auto. Oder sehe ich da was falsch?

Die werden wohl auch noch die sonstigen Kosten wie die SUCs von der Marge mit abziehen…da würde mich mal interessieren was so ein Supercharger im Monat kostet…und zwar nicht nur die „Storm“ Kosten sondern auch die Miete / Kauf des Geländes.

Die Marge bezieht sich nur auf das Verhältnis Kosten/Erlös der Model-S-Produktion. Die Kosten für die anderen Aktivitäten von Tesla wie R&D, Ausbau der Fahrzeugproduktion, Gigafactory, Ausbau Supercharger, Vetriebs- und Servicenetz, Erschließung neuer Märkte zehren den daraus resultierenden Gewinn auf. Aber daraus eine Marge zu berechnen macht keinen Sinn, genauso wenig wie die Aussage „Tesla legt bei jedem Fahrzeug drauf“. Falsch!

Tesla hat keinen Grundbesitz bei den Superchargern. Das ist immer Gelände der Rasthof-Betreiber. Welche finanziellen Regelungen die Verträge mit den Betreibern beinhalten, hütet Tesla sorgfältig.

Tesla verkauft ja noch zum Listenpreis, die anderen Hersteller geben 15-40% Rabatt für Oberklasse Fahrzeugen,sollte man mit einberechnen.

Bei der Marge spielt der Listenpreis keine Rolle, sondern die realen Umsätze, die das Unternehmen in einem Zeitraum machte und die Kosten, die es in diesem Zeitraum für die Produktion aufwenden musste.

Teils, teils:
zu welchem Preis das Fahrzeug vom Händler an den Kunden abgegeben wird, interessiert den Hersteller recht wenig. Der gibt das Fahrzeug nämlich immer zu einem fixierten Preis an die Händler weiter, und die Marge berechnet sich anhand dieses Händlereinkaufs- bzw. Hersteller-Verkaufs-preises.

@volker:
vielen Dank für den Link zur „Marge“ von Tesla. Das ist dann in der Tat eine ganz solide Leistung , würde ich mal sagen, und macht mir Mut, dass die Firma bei ihren derzeitigen Verkaufszahlen (und die steigen ja hoffentlich noch) auch langfristig auf stabilen Beinen stehen kann. Schließlich wollen die bald eine ganz schöne Stange Geld von mir haben, und ich möchte dafür bei Bedarf auch in Zukunft noch einen Ansprechpartner für mein Auto haben :smiley: