Get Amped 17. Feb. 2013 in Hamburg

Ich mach mal einen eigenen Thread auf für das konkrete Datum. Der allgemeine Get Amped Thread ist hier:
[url]Get Amped Tour/Testdrive: Termine sind raus]

Im allgemeinen Thread gehen allerdings alle Daten durcheinander, so dass man gar nicht mehr durchblickt, wen man jetzt wann wo treffen kann. Ich bin am 17. Februar mehr oder weniger ganztägig beim Model S Testdrive Event, und der findet hier statt:
Hotel Lindtner in Google Maps

Wer also vor hat, zur selben Zeit am selben Ort zu sein, kann hier posten und/oder mir per PN seine/ihre Handynummer schicken, damit wir uns treffen können.

Mein Termin ist um 11:00 Uhr am 17.02. in Hamburg. Ich wollte so gegen 10:30 Uhr mit meinem Ampera auflaufen. Ob man vor Ort eine Steckdose findet?

Na das will ich doch aber hoffen - wenn man bei Tesla nicht laden kann … das wärs ja … :wink:

also ich kann mich an einen Tesla Stammtisch erinnern, wo den Teilnehmern eine Kabeltrommel als Lademöglichkeit angeboten wurde und an ein Event, wo 1 Tesla Mitarbeiter immer wieder einen von 2 Tesla an eine CEE 32 A Dose im Wechsel angeschlossen hat. Er hat mir leid getan, ich habe ihm einen Dreierverteiler geschenkt. :wink:
Nur Tesla Schweiz hatte ein Event professionell auch in Bezug auf Ladetechnik organisiert.

Aber wenn ich mir das Adapter-Arsenal von Mark32 im Amperaforum anschaue, sollte das schon klappen :smiley:

Denke ich auch, mir fehlt nur noch ein CHAdeMO-Adapter für meinen Ampera :smiley:
Nebenbei habe ich in meiner Ladekarten-Mappe mittlerweile über ein Dutzend RFID-Karten.

Man kann übrigens bei der RWE eine Essent-RFID-Karte bestellen, die an den eigenen Autostromvertrag gekoppelt wird. Somit kann man an den kostenpflichtigen Ladesäulen in den Benelux-Staaten tanken, z.B. in Amsterdam.

Ich hab Termin um 13:00 Uhr.

Gruß

Ralf

Mein Termin ist am Sonntag um 10:00 Uhr. Die Rücksitzbank ist schon ausgebucht – trotzdem wäre es schön, den einen oder anderen von Euch zu treffen! Wer sich per PM meldet, kriegt meine Handynummer…

Es macht Spaß, die ganzen Berichte von den Probefahrten in Deutschland zu lesen, hier und im TMC-Forum. Natürlich will ich mich da nicht lumpen lassen… Ich war heute morgen in Hamburg und habe mich dort mit JeanSho getroffen (er hat hier berichtet). Wir haben unsere beiden Probefahrten nacheinander gemeinsam gemacht; weitere Passagiere waren seine Freundin und mein Vater, ein EV-Veteran der ersten Stunde (er hatte einen Kewet EL Jet der ersten Generation).

Ich hatte ja schon mehrmals im Model S gesessen, war sogar schon einmal kurz gefahren, und verfolge ansonsten seit Jahren aufmerksam die diversen Foren… Insofern gab es erstmal nicht viel Neues. Die Kopffreiheit ist immer noch knapp, für mich auch vorn, es gibt immer noch keine Kopfstützen hinten, keinerlei Haltegriffe (wichtig auch für ältere Leute zum Aussteigen), und keine Ablagefächer nirgends. So weit so klar – das war dann aber auch schon die ganze Liste der „Mängel“ bzw. Kompromisse (vom Preis vielleicht mal abgesehen).

Sehr schade auch, dass wir nur die US-Version begutachten und fahren konnten. Viele Detailfragen zum europäischen Modell bleiben so weiter ohne definitive Antwort (Chargeport, Bremslichter beim Rekuperieren, Feinabstimmung des Fahrwerks, whatever). Ich habe es mir verkniffen, die Tesla-Leute nach solchen Details zu fragen. Die Wahrheit ist: Wir werden es erst sicher wissen, wenn wir die endgültige europäische Version mit eigenen Augen gesehen haben.

Das Fahren hingegen ist einfach ein Traum! Der Genuss beginnt schon auf dem Parkplatz, wenn man beim „Anlassen“ nicht das Gefühl hat, einen unschuldig vorbeilaufenden Fußgänger anzuhusten wie ein verrotzter Bengel, der einem in der S-Bahn zu nahe kommt. (Falls jemand Probleme mit meinem Metaphern hat, ich empfinde das Startverhalten von Verbrennungsmotoren als aufdringlich und unangenehm, besonders wenn sie kalt sind.) Der Blick in den Rückspiegel und das wirklich gute, helle und große Bild der Rückfahrkamera sind nicht von Abgasdünsten getrübt, und trotz der beeindruckenden Erscheinung des Fahrzeugs kann man ganz bescheiden und unauffällig davonrollen. (Der Wendekreis hingegen fällt eher in die Kategorie „Kompromiss“.)

Auf der Straße kann man die Karre treten wie gesengt, man kann aber auch sehr sanft und elegant dahingleiten. Selbst wenn man ihn richtig tritt, beschleunigt der Wagen vollkommen unangestrengt und scheinbar mühelos. Klar, das ist natürlich einfach dem ausbleibenden Motorengeräusch zu verdanken – aber der Effekt auf die Psyche von Fahrer und Passagieren ist enorm (positiv, entspannend, souverän, unaufdringlich). Beide Pedale erlauben sehr feindosierte Geschwindigkeitsänderungen ohne Rucken oder Zucken, aber auch ohne Zögern und Zaudern. Das ist ganz großes Kino! Wenn man sich klar macht, dass in der Abwesenheit von alternativen Übersetzungen (vulgo „Gangschaltung“) ein einziger Pedalweg den kompletten Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 200+ km/h abdecken muss, dann muss man sagen, da hat Tesla ganze Arbeit geleistet. Genauso unaufdringlich und effektiv ist natürlich die Rekuperation, die sich, wie schon vielfach bemerkt wurde, anfühlt wie eine bessere Motorbremse. Sehr harmonisch und natürlich das ganze, da hat Tesla ganz sicher eine Kernkompetenz.

Meinen Co-Piloten von Tesla kannte ich schon aus Genf und aus Düsseldorf, und es war einfach nett, ihn auch in Hamburg wiederzutreffen. Ich muss ihm unbedingt gleich noch eine persönlich Mail schreiben, denn er war ein wirklich sehr angenehmer Beifahrer und hat mir großzügig freie Hand gelassen, das Auto zu testen, soweit es auf der (leider sehr bescheidenen) Streckenführung möglich war. Ich habe zum Beispiel bei feuchter Straße aus sehr langsamer Geschwindigkeit das Strompedal einfach auf den Boden gedrückt und da gelassen – der Wagen hat natürlich stark beschleunigt, aber nicht ohne heftig mit dem Heck zu tanzen (feuchte Straße, Performance Modell, „schmale“ 19"-Allwetterreifen). Ich habe ihn tanzen lassen, bis das Geschrei von der Rücksitzbank zu laut wurde – mein Beifahrer hat keine Miene verzogen, und der Wagen war zwar in Unruhe, aber jederzeit leicht zu beherrschen. Ich habe den Wagen einen kleinen Bordstein runterplumpsen lassen, um zu gucken, was die Luftfederung dazu sagt (Bordstein? War da was?). Ich habe eine Kurve bewusst deutlich zu schnell angegangen und dann zu scharf eingelenkt (erwartungsgemäßes Untersteuern – der Gewicht lässt sich nicht verstecken). Ich glaube, meinen armen Vater habe ich streckenweise echt beunruhigt, und auch Hans’ Freundin hatte etwas zu leiden – der Tesla Co-Pilot blieb (äußerlich) völlig entspannt. Großen Respekt und ein großes Dankeschön, denn so habe ich in meinen 10-12 Minuten Probefahrt wirklich etwas über das Fahrzeug lernen können!

Das Model S hat also in etwa da seine physikalischen Grenzen, wo ich sie bei einem Fahrzeug von diesen Maßen und Massen erwartet habe. Es verhält sich aber, soweit ich unter den gegebenen Umständen testen konnte, auch im Grenzbereich kontrollierbar und berechenbar. Man hat keine Chance, die Straße so zu spüren, wie es der Roadster, die Elise oder ein ähnliches Bare Bones Fahrzeug bietet. Aber wenn man Model S fährt, will man das auch nicht. Man will komfortabel und souverän reisen und zwischendurch mal ein bisschen Spaß haben, ohne dabei unliebsame fahrdynamische Überraschungen zu erleben. In dieser Disziplin ist das Model S ganz groß und spielt lässig mit in der Oberklasse-Liga. Wer das Model S ausschließlich auf seine sensationelle Beschleunigung reduziert, tut ihm unrecht.

Direkt im Anschluss habe ich wohl den größtmöglichen Kontrast in Sachen Fahreigenschaften erlebt: Da ich noch andere Verabredungen in Hamburg hatte, habe ich mich dort mit einem Smart von Car2go bewegt. Ich weiß schon, warum ich in Berlin Car2go vermeide und normalerweise DriveNow fahre: So ein Smart ist fahrdynamisch eine Zumutung, die einfach unvergleichlich ist. Mit dem Druck auf’s Gaspedal kann man im Wesentlichen die Lärmentwicklung steuern, der Vortrieb scheint sich davon nur unwesentlich beeinflussen zu lassen. Und sobald man eine gewisse Beschleunigung herausgekitzelt hat, lässt einen das Automatik-Getriebe einfach mal ein paar Sekundenbruchteile hängen. Das ist der automobile Coitus interruptus. Aber die Kopffreiheit im Smart: Ganz große Klasse! :stuck_out_tongue:

Kurze Bemerkung an alle, die ich eigentlich noch treffen wollte: Ich musste leider schneller wieder weg als ursprünglich gedacht. Bitte nicht persönlich nehmen.

Update: Laut Datenblatt ist der Wendekreis exakt genauso groß wie der des BMW 5er (E60).